_____„.....,uc nu j. o/,y—1769 vom 'Jf'tt 2pW 'pH Rb. Jakob in N. Z. angelegt. Es ist sehr genau geführt, die Stelle und die Lage eines jeden Sitzes genau beschrieben und außerdem noch mit einer Nr. bezeichnet. Ein jeder Sitzbesitzer mußte seine Eigentumsrechte erweisen und nur auf Grund einwandfreier Eigentumsbeweise wurde das Eigentumsrecht des Be- Tempel in Neä-Zedlisch treffenden in der Kolumne des betreffenden Tempelsitzes einverleibt. Aus einem anderen Buche vom J. 5548 —• 1788 erfahren wir näheres von diesem Tempel. Dieses Buch hat folgendes Geleitwort in hebräischer Sprache: „Das Neue durch Erneuerung der Sache gelte als Zeichen und zum guten Andenken, damit Euere Kinder nach Euch nicht sagen: „Was ist das für ein Bethaus? Baut ein schönes Gotteshaus! Vorher waren die Mauern unseres Hauses aus Bretter von Holz, der Ort war klein und beengt, die Wände schwach und baufällig, der Eingang führte durch das Haus des Israel Lob Sohn des Zwi g. s. A., denn dessen Haus stand der ganzen Breite nach vor dem Tempel. Wir schlössen uns zusammen und stärkten uns mit der Hilfe Gottes. Viele unserer Zerstreuten kamen und so .haben wir heute ein schönes geräumiges Haus erbaut. Wir waren genötigt für schweres Geld Grund zu kaufen, um einen großen Platz nach allen Seiten hin zu gewinnen. Wir werden auch noch ein Gemeindehaus mit einer Schule brauchen, für jetzt war die Gemeinde zu sehr in Anspruch genommen, wir nehmen jedoch die Verpflichtung auf uns, ein solches Haus zu erbauen, bis uns Gott geholfen haben wird. Das Gotteshaus war vollendet Ende des Monates Elul im J. 5548 — 1788. Diese neue Buch ist angelegt worden, um darin alle einzutragen und lobend hervorzuheben, die da beigetragen, dieses geräumige Hau« erbauen zu können, daß es ein Andenken für kommende Geschlechter sei. Möge es uns als Verdienst angerechnet werden, daß aufgebaut werde unser herrliches Heiligtum, bald in unseren Tagen, Amen!" Es erübrigt sich hier eine weitere Erklärung zu dieser Einleitung über den alten Tempel zu geben, durch die sich ein jeder leicht ein Bild machen kann. Der neue Tempel war ein massives architektonisches Gebäude mit massiven Schwibogenwölbungen, welches schon in seinem Äußeren, seinen Zweck erkennen ließ. Hinter dem Termpelgebäude war ein geräumiger Garten, in dem sich ein Wohnhäuschen mit mehreren Gelassen befand, das jedenfalls, das in der Einleitung angedeutete Gemeinde- und Schulhaus gewesen ist. In diesem Buche finden wir die genaue Rechnung der Kosten des Tempelbaues und entnehmen aus dieser Berechnung, daß der Bele — Witwe des Monoah ein Haus für 250 Gulden abgekauft wurde, ferner dem Schneider Motz, dem Finter Hannes und dem Mosche je ein Stück ihres Gartens. Der ganze Baugrund hat 317 Gulden gekostet. Die Baumaterialien sind einzeln mit ihrem Preis angeführt und berechnet. Die Baukosten des Tempels betrugen 3299 Gulden 4 Kreuzer. Zum Schlüsse der Abrechnung wird bemerkt, daß Samuel Bloch die Bundeslade auf eigene Kosten herstellen ließ, mit Ausnahme der Vergoldung der Kapitale 3e). Diese Bundes'Iade nebst einem Gitter aus Kunstschmiedeeisen, hat beim Baue des neuen Tempels in T. Verwendung gefunden. Bei den Verrechnungen finden wir einen Betrag von 14 Gulden für ein eisernes Gitter angeführt, welches an der Seite der Bundeslade und vor dem Luster angebracht war, dieses wird jedenfalls das kunst-schmiede eiserne Gitter sein, welches im Tachauer Tempel verwendet wurde 37). Der Tempelbau wurde im Siwan des J. 5547—1787 in Angriff genommen und schon zum Neujahrsfeste 5549 — 1788 wurde daselbst der Gottesdienst abgehalten. Die Verrechnungen vom Tempelbau wurden am 18. Ijar 5553 — 1793 abgeschlossen. Mit jedem Einzelnen wurde Abrechnung gepflogen, jeder Einzelne hatte sein Folio mit soll und haben, verblieb ein Guthaben zu Gunsten des Einen, wurde der Betrag sofort auf alle aufgeteilt, welche Quote sogleich dem Betreffenden ausbezahlt werden mußte, ebenso umgekehrt; eventuell wurde ein Guthaben mit einem Saldo in gleicher Höhe kompensiert. Am 2. Siwan 5555 war diese Aktion beendet und die Eigentumsrechte der Tempelsitze festgestellt. Diese Aktionen wurden vom Rb. Kaiman Mibudin im Vereine mit dem Kt. und Sekretär Josef Kohn Wertvoller Tempdvorhang der ehemaligen Judengemeinde JVeu-Zed/isch Tachau 70 durchgeführt; jede Eintragung ist von beiden gefertigt 3a). Die Verrechnungen vom J. 1793 lassen auf 54 Mitglieder schließen. Eine Umänderung und Neuanordnung der Tempelsitze im J. 1860 verursachte eine Einbuße der Übersichtlichkeit über diese, so daß eine genaue Feststellung ihrer Anzahl nicht gut möglich ist. Es scheinen 60 Männer- und 44 Frauensitze vorhanden gewesen zu sein. 640 ?S&Aus den Verrechnungen lassen sich genau die Ein-iinihmen und Ausgaben eines jeden Jahres feststellen, Swi^föäuch die Beitragsleistung des Einzelnen, trotz der ^%Íftnjplizierten Verrechnungsmethode, zumal jede; ein-!!ie§ne"Ausgabe auf jedes einzelne Mitglied aufgeteilt ÄfpFde. . ■ ■ išiSíni J. 1814 wurde die Ch. K. ins Leben gerufen, der SPinax mit dem ursprünglichen Statut ist erhalten. Dieses Statut wurde im J. 1855 umgearbeitet ins Deutsche übertragen und am 24. März 1855 behördlich ge-j: .nehimigt. 7 Neuaufnahmen von Mitgliedern konnte nur die Generalversammlung vornehmen. Die Aufnahmsgebühr betrug zumindest zweimal 18 Groschen. Die Rechnungslegung war sehr genau und die Abschlüsse leicht übersichtlich. Schon im J. 1823 wurde aus dem Vereinsvermögen mit dem Ankauf von Wertpapieren begonnen. Im J. 1854 zählte der Verein 71 Mitglieder, von den gründenden Mitglieder lebten zu jener Zeit noch 13. Ebenso wie aus den Büchern der K. G. war auch aus den Büchern der Ch. K. der Niedergang der Gemeinde feststellbar. Mit den sechziger Jahren werden die Rechnungsabschlüsse unregelmäßig und hören mit dem J. 1891 ganz auf. Der Rechnungsabschluß von diesem Jahre zeigt einen Vermögensstand von 1677 Gulden 8x/2 Kreuzer. Diesem folgt noch eine Vermögensaufstellung im J. 1899. Im J. 1912 wurde der Verein aufgelöst und der Ch. K. in T. angeschlossen, welche gleichzeitig die Friedhöfe in N. Z. und in Purschau in Verwaltung übernahm; das Vereinsvermögen wurde zur Restaurierung der Friedhofsmauer in N. Z. verwendet. Diese Friedhofsmauer wurde nach einer im Türgerüst ein-gemeiselten Inschrift, im J. 1771 unter dem K. V. Bloch errichtet. Im J.19;lii wurde, die, K.G. NeuZedlisch aufgelöst und der K.:G; Tachau*zugeteilt, nachdem im ganzen Kultusgemeindesjařengel sich bloß 7 Judenfamilien mehr befanden und. schon seit Jahren kein Kultusfunktionär mehr auf geifommen wurde. Der Tempel wurde aus Mangel jedweder Aufsicht, wodurch das Gebäude,;infolge, des .Zahnes, der Zeit einerseits und eventuell aus Böswilligkeit 'anderseits schon sehr gelitten hat, auch fernerhin noch leiden müßte, schließlich auch in Erwägung der'■■■• Aussichtslosigkeit, jemals dieses Gebäude wieder gottesdienstlichen Zwecken zuführen zu können, laut Beschluß der K. G. Tachau in der Sitzung am 7. Juli 1918 um den Preis von Kč 6800-— an Josef und Anna Wurdak auf Abbruch verkauft. Die Inneneinrichtung des Tempels wurde bereits im J. 1911 von der K. G. Tachau übernommen und teilweise im neuen Tempel verwendet. In N. Z. selbst wohnt gegenwärtig eine einzige Judenfamilie. Von den Stiftungsvermögen verblieb eine Efraim Schulhof-Stiftung im Betrage von 12.000 Kč, von welcher jedes vierte Jahr alternierend einmal an Studenten, bzw. Handwerker zur Etablierung und einmal an Mädchen zur Heiratsausstattung Kč 2000'— verliehen werden. Diese Stiftung wurde von der K. G. T. in Verwaltung übernommen. PURSCHAU (č. POĚEJOV). Anfangs des vorigen Jhts. siedelte sich in Purschau eine Familie Freisleben an, bis sich durch Einheirat in die Familie Freisleben, eine Familie Schwager begründete. 1841 siedelte sich daselbst ein aus Schönbrunn stammender Rothschild an, im J. 1850 ein Löwy und zu gleicher Zeit durch Einheirat in die Familie Freis- leben ein Popper und sa finden wir zu Beginn des J. 1860 in Pursohau 14 Judenfamilien mit 95.Seelen, die sich zu einer Gemeinde zusammenschlössen. Im J. 1835 wurde ihnen ein unfruchtbares sumpfiges Grundstück im Riede Steigacker im Ausmaße von 881 /n2 zugewiesen als Grabstätte, welches bei Anlage der Grundstücke die PNr. 1211 erhielt. Ehemaliger Tempel in Purschau Im J. 1850 wurde das Haus Nr. 95 gepachtet, zu einer Schule und Bethaus hergerichtet und im J. 1860 käuflich erworben. In den J. 1860—1870 beginnt ein Abwandern der jüdischen Bevölkerung, so daß sich zur Zeit, tvo sich der Einfluß des Gesetzes vom J. 1890 geltend machte, nur mehr 4 Familien, in P. verblieben, welche sich bei Inkrafttreten dieses Gesetzes der K. G. Neu-Zedlisoh anschlössen und erst bei Auflösung dieser K. G., der K. G. Tachau zugeteilt wurden. Am 8. Mai 1919 wurde das .Bethaus dem. Julius Löwy um den Betrag von Kč 700'—- verkauft. Diese Familie ist noch die einzige Judenfamilie in P. „LANGENDÖRFLAS (č. DLOUHÝ ÜJEZD)", ein Dorf 2 km von Tachau entfernt, mit 120 Häusern und 650 Einwohnern, an der Straße nach Purschau und Roßhaupt gelegen. In diesem Dorfe wohnten nachweisbar schon im J. 1750 einzelne Juden, im J. 1810 befanden sich daselbst bereits 15 jüdische Familien mit 95 Seelen, die Matriken beginnen mit dem J. 1794. Im J. 1830 wurden daselbst 20 Judenfamilien gezählt mit 116 Seelen, 1870 18 Familien mit 100 Seelen. Von dort stammen die Familien Auer, Neubauer, Haustein, Schwagerl, Schönauer, Grünhut, Klein, Wol-rab, Weidenfeld und Klauber, bzw. Glauber. Im J. 1839 wurden die Matriken abgeschlossen, vom Rb. Lengsfelder übernommen und von da an mit. der Tachauer Matrik einheitlich geführt, während die Gemeinde weiter ihre Selbständigkeit bewahrte. Am 29. Juni 1895 wurde der Tempel in L. an Georg Tschanerl um den Preis von 240 Gulden verkauft, welcher Betrag von der Ch. K. in T. übernommen wurde. Der Friedhof scheint um 1780 angelegt worden zu sein. Es ist eine unfruchtbare Kieshalde auf einer Anhöhe, im Riede Hohenackerflur PNr. 915 im Ausmaße, von 1554 m" und ist kaum zur Hälfte belegt. Er wurde