Max Kotner 1913 bis 1914, Dř. Wilhelm Lurje 1914 bis 1922, Sigmund Pollak 1922 bis 1929. Ernst A dler 1929 bis 1930. Der gegenwärtige Vorstand besteht aus den Herrn: Max KohnerK. V., Dr. Willy Stras« Schriftführer, Sigmund Salz Kassier, Josef Österreicher, Isidor Wolfn Max Kohner Alfred Steiner, Paul Kohner und Max Reich. Vorsteher der Ch. K. waren folgende Herren: Jonas Reich 1890 bis 1900, Moritz F i s c h Í 1900 bis 1912. Seit dem J. 1912 ist Isidor Wolf n'e r Vorsteher der Ch. K. Marie Ádl Sophie Glauber Präsidentinnen des F V w, i- r* heid Schornst n M»", T\ ?'* Damen: AdeI" Frau Sophie Gl a ubeV '^ Und de««* vom'LO^lVs;1^6^6'-6 tUe Rabbi-Kremsier am 1 JUH 1933 *" ^ Berufun* Tachau S als 12 jähriger vater- und mutterlose Waise und verbrachte eine trübe, freudlose Jugend, mußte sich ganz allein — aus Mangel jeder Waisenfiirsorge — durch das Leben bringen. Es gelang ihm erst mit 25 Jahren, die Lehrerbildungsanstalt zu absolvieren, wo dann die Lex Lienbacher seiner Lehrerkurriere ein Ende setzte. Er wirkte in mehreren Kultusgemeinden und ist seit dem 1. Jänner 1903 als Oberkantor und Lehrer in T. tätig, von wo er aus religiösen Motiven, Berufungen nach größeren namhaften G°meind.en ablehnte. NEU ZEDLISCH (č. NOVÉ SEDLIŠTĚ), ein kleines Dorf mit 135 Häusern und 650 Einwohnern, an der Straße nach Labant—Pfraumberg, 7 km von Tachau entfernt, war noch vor nicht langer Zeit der Sitz einer der bedeutendsten K. G. des flachen Landes im polit. Bezirke Tachau. Man sieht es dem Neste gar nicht an und kann es kaum für möglich halten, daß in diesem Dorfe über 40 Familien mit fast 300 Seelen gelebt haben. Nichts erinnert mehr an die einst so bedeutende J. G. als einige Häuser, die durch ihre städtische Bauart drastisch von den sie umgebenden Keuschen abstechen. 19 Judenhäuser, zwei- und vierteilig, hatten daselbst die Juden besessen, nebstdem wodinten noch in den Häusern CNr. 9, 10, 30, 57 und 73 jüdische Familien. Daraus ersehen wir die Größe und die Bedeutung der K. G. Sie war reich an Mitgliedern und muß auch ziemlich viele vermögende Mitglieder gehabt haben. Sie führten ein ordentliches Gemeindewesen, mußten tüchtige Geschäftsleute gewesen sein, die die Einsicht hatten, zufolge ihrer geschäftlichen Inanspruchnahme nicht selbst die Gemeindegeschäfte führen zu können und ließen diese darum von ihren Kultusbeamten besorgen, durchaus nicht zum Schaden der Finanzen und der Ordnung der K. G., der höhere Geistesflug schien ihnen doch zu mangeln, sie schienen nie darnach zu geizen, daß ihre Gemeinde als .Stätte gelte, wo das Torastudium gepflegt wird. Wann sich die Juden in N; Z. angesiedelt und wann sie sich zu einer Gemeinde zusammen schlössen, läßt sich nicht feststellen. Einzelne Judenfamilien werden schon zu Beginn 1600 in N. Z. gewohnt haben. Ein gut erhaltener Judenschutzbrief vom J. 169Ö berichtet, daß der Reichsritter Johann Wolfgang von Schierding. Herr vom neuen Zedlisch dem Juden Itzig für sich und seine Kinder ein Grundstück zum Aufbau eines Hauses verkaufte. An Schutzgeld habe er jährlich zu Georgi und Gal'li je 5 Schock Groschen der Hernschaft zu entrichten. (Altes Grundbuch N. Z.) Ein Buch in Kalbsleder gebunden aus dem J. 1751-5512 stammend deklariert sich als Pinkas-Protokoll und enthält gleichzeitig die Tekkanot-Gemeindestatu-ten aus dieser Zeit. Diese Statuten sind von einem anderen Buche abgeschrieben und berufen sich auf Beschlüsse aus dem J. 5508—1748, woraus wir entnehmen, daß das vorliegende Buch, die Fortsetzung anderer Bücher ist, die früher in Verwendung stan-den34). Es befindet sich noch ferner darin ein Verzeichnis der Gemeindemitglieder mit der Anschrift: „Dies sind die Namen der Kinder Israels, die kamen, mit ihrer eigenen Handschrift und ihren Namen, ihre Zugehörigkeit zur Gemeinde zu bestättigen." Es sind 54 Namen in der Benennung jener Zeit, wie Josef ben Zwi usw., nur ein Name sticht auffallend von den anderen hervor, es ist dies: „Samuel Eisig Bloch Mitachau'' J). Der Tempel hatte nach einem anderen Verzeichnisse in diesem Buche 40 Männer — und 40 Frauensitze. Dieses Verzeichnis war eine Art Grundbuch der Judengasse nach dem Brande 1911 Brand 1911: Tempsleingang und Haus Nr. 51S und 125 Friedhof (Neuer Teil) Brand 1911: Tempelhof Brand 1911: Tempelinneres (Foto Richter)