mann (nar. r. 1843), A. Braun, Fr. Makovec (vyučoval českému jazyku), kantor Ig. Reich a industr. učitelka. Zákonem r. 1869 byla tato škola změněna na školu soukromou, avšak po úsilí tehdejšího starosty ž. o. Viléma P o 11 a k a byla opět zveřejněna. R. 1871 stala se z třítřídní školy pouze dvoutřídní s vyuč. řečí německou. Učitel Filip Neumann byl jmenován r. 1872 a povýšen na vrch. učitele r. 1892. Z této školy vyšli významní mužové, příkl. básník Seligmann Heller (nar. 1833, autor „Ahasvera" a j. děl). V R. byla řada dobročinných spolků; jedna pamětní kniha, stará přes 100 roků, je zachována a poznáme z ní dobré srdce našich předků. Je to dobročinný spolek Chevra Kadischa, v jejímž popředí stáli Filip S e i d 1 e r, David F 1 e i s c h er, S. Sabat, Gust. Stadler, Filip Neumann. Z nejstarších členů budiž jmenován Veit Schiff, syn Lipmana Schiff a (nar. r. 1819), muž nad jiné vzdělaný, talmudista, který měl o dobročinné instituce o. ž. v R. veliké zásluhy. V R. je spolek „B ikur choli m", jehož předseda je Gust. Stern. Dále „Spolek pro zachování žid. hřbitova" (předs. Gust. Stadler), „Spolek žid. že n", předsedkyně Anna Steinová, choť advokáta, a Růž. Bacherová. Rodina Bächeroya je chloubou ž. o. v R. a vyšli z ní šlechetní podporovatelé všeho dobrého* čím se ž. o. právem honositi může. Rychnov n./Kněžnoii. V obci působili (pokud se dá ještě dnes zjistit!): starostové ž. o.:A. Morawetz (1835—1849), Is. Deutsch (1849—1854), Vil. P o 11 a k (1857, až 1879), Gottl. Brode (1879—1880), dr. Eisler (1880—1897), Adolf Braun (1897—1905), Hynek Pollak (1905—1906), Jindř. Mestitz (1906 až 1909), Max Ep stein (1909—1924), dr. Ulrich Prag er (1925—1930). Dále zde působili rabíni: Abr. Kohn, obvodní rabín (30 let), M. Hulisch (1 rok), dr. M. Klotz (2 roky), dr. Jul. Re ach (10 let), dr. Rieh. Feder (7 let), dr. B. W o 1 f (6 let), E. F. Löwy (6 let). V R. zachovává se pietní zvyk, že každoročně se koná pobožnost u hrobu významného učence Jos, Deutsche (zemř. r. 5587 = 1826), který v obci tě požíval veliké úcty. Ještě se zmiňuji o výsledcích sčítání lidu, a to: r. 1 9 1 0 v m ě s t ě R. bylo z 9249 osob 3 2 0 Židů. R. 19 2 1 klesl počet ten; z celkem 8905 osob bylo pouze 19 4 Židů; z toho počtu přihlásilo se k žid. národnosti pouze 2 2 osob. Spolužití Židů š českým okolím bylo v R. vždy nejužší. Židié roudničtí zúčastnili se vždy co nejčetněji na všech národních institucích. * x) Viz Č.-žid. kal. roč. 40., 41., 42. a 43. 2) Viz „Židovské Besídky", kniha I., článek „Staré dokumenty". 3) Ulice u Hasy. 4) Slovo „tonz" jest utvořeno od slova „taxa" 5) „Perdon" pochází asi od franc. pardonner. Reichenau a./K. Moritz Deutschmann Leopold Fische, Jonas Goldmann V i Rychnově n. Kn. je nejstarší ž. n. o. v kraji královéhradeckém, která měla dříve svoji vlastní čtvrt. Žel,' že se po požáru r. 1830 nezachovaly listiny z dob starších, avšak různé památky nasvědčují, že tato obec již stávala před 300 lety. ; R. 1893 bylo v R. n. Kn. 216 žid. osob; počet odtud valně ubývá. Tehdejší představenstvo bylo: starosta Jos. Goldmann, předn. synagogy Ad. Löwenbach, starosta ch. k. Mořic Deutschmann, výbor Zikmund Fleischer. Dále byli starosty žid. obce Mořic Ďeutsch-inann (18 r.), Sal. Ledeč (3 r.); nyní — od r. 1912 — Teodor Deutschmann. V obci působila řada učených a vysoce vážených rabínů a učitelů. Z posledních jmenuji rabína Šala-mouna Lengsfeldera, který zde působil celých třicet let; nyní — od r. 1895 — je zde rabín Heřman Kphn. Synagoga lehla před sto lety popelem, byla však znovu zbudována. Stanovy sv. bratrstva Ch. K. pocházejí .z r. 1790; z téže doby je i zdejší žid. hřbitov. R. 1869 byly potvrzeny stanovy spolku žid. žen. Theodor Deutschmann üb. Heřman Kohn V obvodu města R. n. Kn. je jen ještě v Doudlebách stará synagoga a hřbitov; ten však byl před několika lety zrušen. Žid. matrika je v R. n. Kn. úplná od dloby jejího znovuzřízení po velikém požáru r. 1830. J.P.R. Geschichte der Juden in Reicheiiberg. Bearbeitet von Prof. Dr. Emil Hofmann, Rabbiner in Reichenberg. JJie Geschichte der Juden in Reichenberg umfaßt einen Zeitraum von mehr als 300 Jahren. Sie weist einen eigenartigen Charakter auf. Nicht etwa, als ob es an typischen Zügen fehlen würde. Wohl wiederholt sich da im kleinen, was anderswo, in vielen anderen Städten, in größerem Maße sich ereignete, namentlich das wechselvolle Schicksal und die Unsicherheit der Rechtsstellung. Aber es war bis zur Gründung der Kultusgemeinde keine organisierte Gemeinschaft. Vor allem war die Seelenzahl eine geringe. Wohl wurde der Zuzug jüdischer Einwanderer seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts immer größer, insbesondere als infolge der gewerbefreundlichen Verfügungen Maria Theresias und nach dem Einfuhrverbote Josefs II. vom J. 1784 das Tuchmachergewerbe in R. aufblühte. Nicht nur aus Böhmen, wie Jungbunzlau, Neubidschow, Polna und anderen Städten, sondern auch aus Mähren, besonders aus Trebitsch und Pirnitz, nahmen jüd. Händler ihren Wohnsitz in R. Sie kamen erst allein, später aber ließen sie zum Teil auch ihre Familien nachkommen. Aber selbst im J. 1810, als die Juden in R. eine Höch&tzahl aufwiesen, durften die jüd. Bewohner wohl kaum 100 Personen gezählt haben. Freilich bestanden anderswo auch Gemeinden mit noch geringerer Seelenzahl. Aber in R., wo sie während der längsten Zeit nur zeitweiligen Aufenthalt nehmen durften, war ihnen infolgedessen auch die Bildung einer Gemeinde, insbesondere die Anlegung eines Friedhofes, •verwehrt.. Die letzte Reichenherger Herrschaft hatte keine Schutzjuden; führte keine Familiesi-nummern ein und erteilte auch nicht die üblichen Konsense. Deshalb fehlen in den Familiantenbüchern und in den Konsignationslisten die Namen Reichen-berger Juden. Sie wurden in die Statistik von ihren Heimatsgemeinden aufgenommen. Dies schließt aber nicht aus, daß sie in R., wenn zumeist auch nur nicht dauernd, ihr Zelt aufsehlugen. Es ist weniger die Geschichte einer Gemeinde, als die Geschichte einer j ü d. Han de lskolonie. Ihre Bedeutung lag vorzugsweise auf wirtschaftlichem Gebiete. Der Gegensatz zwischen'dieser wirtschaftlichen Bedeutung und der Verfehmung seitens der Behörden und Körper-Schäften war ziemlich groß. Aber trotz aller Beschränkungen sprengte die Lebensnotwendigkeit der wirtschaftlichen Betätigung den gesetzlichen Rahmen. Die Bedürfnisse des heimischen Gewerbes machte diese Stadt zu einem Treffpunkt auswärtiger Juden. In der Geschichte der Juden in R. können wir d r e iEpochen unterscheiden.: Die erste ist die Zeit der Ansässigkeit, die ungefähr sechs Jahrzehnte währte. Die zweite dauerte über zwei Jahrhunderte und wird gekennzeichnet durch das gesetzliche Verbot der Niederlassung, das aber nicht hinderte, daß Juden auch während dieses Zeitraumes in R. gewohnt haben. Die dritte Epoche datiert seit dem J. 1860, der gesetzlichen Gleichberechtigung. Die Freiherren von Biberstein. Ein Reichenberger Chronist, P. Karl Felgenhauer, Pfarrer von Christofsgrund, der von großem Wohlwollen für die Juden erfüllt war, berichtet in seiner im J. 1812 vollendeten Geschichte, die zwar nur handschriftlich vorhanden, aber dennoch sehr verbreitet ist: „Zur Zeit des Ulrich Freiherr v. Biberstein herrschte im J. 1495 große Hungersnot. Drei Familien, die sich unter dem Jeschken ernährten, verloren sich, ohne von ihnen etwas zu erfahren. Andere kamen zu uns und bauten sich Häuser, unter denen sich auch 18 Juden befanden1)." Da Felgenhauers Werk von Irrtümern wimmelt und der Autor mit Vorliebe vieles hinauf datiert und allzu früh ansetzt, ist seinen Angaben gegenüber Vorsicht und Kritik geboten. Zwar wäre die Annahme, Juden hätten sich schon unter diesem Adelsgeschlecht, dessen Friedländer, wie auch Forster Linie eine große Macht besaß, wenn auch erst in der Spätzeit ihrer Herrschaft, in R. niedergelassen, durchaus nicht von vornherein von der Hand zu weisen. Wohl erhielt diese Stadt erst iseit dem 16. Jht. durch das allmählige Aufblühen des Gewerbelebens-ihre Bedeutung, wird doch R. noch im J. 1454 -in einem Lehnbrief ein Städtchen zu „Hammerstein" genannt, so galt doch.schon eitf'Jht. vorher in der Rivalität der beiden Städte Görlitz und Zittau die Reichenberger Handelsstraße als wichtiger Durchgangspunltt für den Verkehr. Wiederholte Ver-Tbote zugunsten anderer Straßen sind ein sprechender Beweis, daß der über R. führende We'g sich einer lebhaften Frequenz erfreut haben mußte. Da also R. an einer Handelsstraße lag, wäre es ja verständlich, wenn Juden sich dort frühzeitig niedergelassen hätten. ' • Die Einstellung der einzelnen Mitglieder des Biber-steinschen Hauses den Juden gegenüber war keine einheitliche. Freilich, der letzte Reichenberger Grundherr dieses Geschlechtes, Joachim II., verhielt sich ablehnend, ja feindselig. Auf dem böhmischen Landtage, wo er am 4. Mai 1542 als Berichterstatter aus dem Herrenstande fungierte, befürwortete, er nachstehende Entschließung. „Item, was die Juden anbelangt, welche vom vorherigen Landtag von S. M. K. auf Ansuchen aller drei Stände aus dem Königreich Böhmen ausgewiesen wurden und das laut anderen Artikeln des Landtages in die Landesbücher eingeschrieben werden sollte, S. M. K. dabei verbleiben will, so daß keine Juden aufgenommen werden und das auf künftige ewige Zeiten. Und falls irgend ein Jude in diesem Königreich unter wem immer aufgefunden würde, daß dieser am Halse bestraft werde, außer denen, welche von S. M. dem König bis zum Heil. Georg zuerst das Geleit erhalten und haben diese besonders verzeichnet und allen gemeldet und allen angezeigt zu werden und das wegen Einmahnung von Schulden und auch wegen Bezahlung, wenn sie jemandem schuldig sind.. Und diese Juden sind schul-