K dějinám Židů v Písku a Miroticích zasluhuje též pochvalné zmínky učitel F. J. Bezecný z Písku, který vydal listy z procesu vodňanského Žida Mandla Prückla s rytířem Fr. Wolffem z B ě š í n a (1648); týž dal Žida Mandla uvězniti, avšak pro nepokoje té doby byl opět propuštěn na svobodu, „poněvadž bezelstně v těch nynějších roztržitých časech a po křiku vojenském v spravedlnostech lidských pří právě nic řízeno býti nemůže". Proces se táhl do nekonečna a končil přece s osvobozením Žida, protože „jeho řec byla věcí pravdy". "V Mirovicích byl r. 1661 jeden židovský dům. V Kestřanech a v Koželích nacházejí se Židé již r. 1648—1670 a je to důkazem, že v píseckém (a celém prachyň- ském) kraji bydleli nepřetržitě Židé. I když bylo smýšlení té doby Židům nepříznivé, přece jen poznáváme z městských knih, že měšťanům píseckým velmi záleželo na tom, aby také Žid došel svého práva a mohl bez úhony a škcdy jíti za svým povoláním. * J) Veškerá zde obsažená data sdělil bývalý předseda žid. obce Mirotice panu dru M. Griinwaldovi. — Rodina Leop. Blocha je nejstarší v obci mirotické. Tato obec je vlastně mateřskou obcí i Písku, neboť zde našli téměř všichni písečtí Židé poslední odpočinek. ') Přes velikou námahu nebylo možno četné náhrobky přečísti (patrně pro jich zvětralý stav). Geschichte der Juden in Muttersdorf. Bearbeitet von Direktor Johann Micko, Muttersdorf. Uber die erste Ansiedlung von Juden in Muttersdorf (č. Mutěnín) haben wir genaue Kunde, denn der damalige Pfarrer Tobias Hankelius berichtet hierüber am 3. Oktober 1669 an das Konsistorium in Prag. Vor 1635 war nur Abraham Ditl mit seiner Familie hier. Er war also der erste Jude, besaß das jetzige Haus Nr. 85, die „Abraham-Cha-luppen'', zahlte 1644 der Herrschaft 8 Groschen Zins und hatte einen Tag Robot. Dieses älteste Judenhaus ist 1680 schon eine ödung. 1635 haben sich in M. David Salomon und Nathan mit ihren Familien seßhaft gemacht, 1650 ist Samuel hergezogen, 1654 Seml Mayer aus Ronsperg. 1669 hatten die zwei Söhne des verstorbenen Ditl schon Familien. Es bestanden also 6 Familien mit 40 Personen. Bei David Salomon heißt es „hat ein Haus unter dem Schütze der Herrschaft" (jetzt Nr. 107), bei den andern „ein Christenhaus". Nathan besaß das jetzige Haus Nr. 96, Seml Mayer Nr. 67. Auch die Dienstboten sind Juden. 1663 bitten die Juden in M. das erzbischöfl. Konsistorium in Prag, eine hölzerne Synagoge errichten zu dürfen, weil sie nur eine absonderliche Kammer zum tägl. Gebete haben. Einer läßt nun ein hölzernes Häuschen und eine Kammer (nicht eine Schule) bauen. Dieser Bau wurde über Anhalten des Pfarrers Berner vom Prälaten in Teinitz eingestellt. Am 7. August 1663 beschwert sich der Erzdechant Birdelius in Bischofteinitz über vorgebrachte Klage des Patrons Jakob v. Wiedersperg und des Pfarrers in M. in kräftigen Ausdrücken über die Frechheit der Juden, welche auf eigene Faust heimlich eine Synagoge errichtet haben, obwohl in der Gegend mehrere sind; wie die Ronsperger Juden auf herrschaftlichem Boden eine Synagoge errichtet, wie es auch in Bischofteinitz geschah. Die Bischofteinitzer Stadtväter haben sich unverrichteter Dinge an Exzellenz Trautt-mansdorff gewendet. Nach der abgelaufenen Zeit, am 11. August, will der Erzdechant vorgehen, falls ihm keine andere Weisung zukommt. Im J. 1669 wenden sich die Juden wieder an das Konsistorium, weil der Schutzpatron Wiedersperg über Anstiften der Teinitzer Geistlichen die Abhaltung der jüd. Gebete in besagter Kammer bei 100 Reichstaler Strafe verboten hat, obwohl die Kammer keine Judenschule ist. Sie bitten „Euer erzbischöfliche Gnaden und Hochwürden, unser untertänigstes Anflehen, rrptj^tfhebung der Hände, Fußfall und um Gottes Willen Vftten, dieselben geruhen, ohne unser gehorsamstes Maßgeben, die gnädige Verordnung tun lassen, daß das Verbot kassiert werde. Zu gnädigster Gewährungsresolution wir uns in Untertänigkeit gehorsamst empfehlen." Weitere Nachrichten hierüber fehlen; es ist aber anzunehmen, daß die Synagoge bestehen blieb. Die oben erwähnten Häuser blieben mit Ausnahme des eingegangenen Abrahamhäusels in jüdischen Händen. 1710 verkauft Affrom Lembl von Nr. 67 seinen Zukauf am Galgenberg, wie er ihn von Georg Kaspar von "Wiedersperg erkauft, um 40 fl. 1713 besitzt Osar Jud von Nr. 107 zwei Strich Feld; 1722 heißt es: „Weil aber die Juden nicht fähig sind, untertänige Gründe zu besitzen, ist das Feld den Christen zu überlassen. Der Pilsner Kreiskommissär solle es den Juden abnehmen und ivas billig ist, dafür in Empfang nehmen.1' 1642 dürfte der jüdische Friedhof, am Rücken des Schafberges am Nordrande eines Wäldchens gelegen, entstanden sein, da die ältesten Grabsteine (nach den Entzifferungen des inzwischen verst. Rb. Ign. Fischer) aus diesem J. stammen. 1743 hören wir von der jüd. Schule. Isáac Scheuer verkauft den halben Teil seines Hauses (jetzt Nr. 67) dem Bruder Moyses. „Was die auf dieser Hälfte, über welchem, die Jüdische Schule gebaut, belanget, ist solche die allhiesige J. G. in baulichen Würthen zu halten, auch ivofern Käufer ob solchener Schule in seinem Gebäud einen Schaden erleiden sollte, denselben zu ersetzen; dagegen wird auch Käufer und die nachkommenden Professores den sämtlichen Juden den freien Zii-, Ein- und Ausgang zu gestatten gehalten sein." Diese jüd. Schule war natürlich keine Schule, sondern die 1663 und 1669 erwähnte Betkammer oder Synagoge. Bei der im J. 1770 vorgenommenen Nummerie-rung aller Häuser zählte man 8 Judenhäuser. 1747 gab es acht Judenhäuser mit 14 Familien und 49 Bewohnern. 1832 waren mit Wasserau 154 Juden, 1837 in M. allein 110, 1893 noch 90, 1776 verkauft die Herrschaft die ödstehende Branntweinbrennerei dem Abraham L ö b 1 um 30 fl. Itíi J. 1798 verkauft Barbara E h r m a n n der Mutters.dorfer jüd. Gemeinde einen Stadl, welcher gemäß; obrigkeitlichen Dekretes vom Schloß Wilkischen 10. Oktober 1793 zu einer Wohnung für den jüd. Schullehrer bestimmt ist. Zuvor hat die jüd. Gemeinde vom Kreis~amt?die Erlaubnis auszuweisen, ein jüd. Schulhaus errichten zu dürfen. Im Grundbuche ist das Eigentum erst 1850 eingetragen. Die Juden standen unter dem Schütze der Herrschaft und hatten deshalb ein bedeutendes Schutzgeld zu zahlen. 1788 leistete Samuel Jacob Nr. 69 13 fl., Isak Antschl Nr. 68, 8 fl., Husl Bermund Nr. 67, 3 fl., Abraham Löbl Nr. 67, 8 fl., Michl Selig Nr. 105, 8 fl. Ezechiel Löwe Nr. 107, 12 fl., Simon Moyses Nr. 104, 8 fl. 30* kr., Israel Samuel Nr. 96, 8 fl. Jakob Isak Nr. 66, 6 fl., zusammen 74 fl. 30 kr. Außerdem hatte die J. G. 24 fl. Fleischbankzins zu leisten, die Besitzer von Häusern 9 kr. 3 Pf. Zins. 1792 beginnt die Matrikenführung der Muttersdor-fer J. G. Amtlicher Matrikenführer war seit dem J. 1886 nicht der Rb., weil diese so oft wechselten, sondern der Kaufmann Eduard Fischer. Die früheren Weißensulzer Matriken erlie-