putierten aer judischen Instanz am 23. Mai 1769. Der Eigentümer des Hauses Nr. II Eyszericli Salomon wird auch als Eýszig Salomon bezeichnet, sein Haus ist 1750 bei dem großen Brande der Stadt L. in den Preußerikriegen zum Teil mit abgebrannt. Ein anderer Brand wird 1739 und 1809 erwähnt. Die Häuser wurden vielfach durch An- und Aufbauten abgeändert und unter die Kinder eines Besitzers in nátura derart geteilt, daß ein Haus manch- Áls Berufe werden unter anderem bei einzelnen angegeben: Jo.sef P i n t e r ist „obrigkeitl. jüdischer Schutzfleischhacker", Ferdinand Wohl ist Glasermeister, Samuel Freund, 1831, Fleischhackermeister. Aus den weiteren Eintragungen ist noch hervorzuheben: Als ,.Judenrichter" werden angeführt: 1750 Samuel K a t z, 1788 Nehemias Richter, 1798 Wolf Ehemalige ■ Judenstadt mal auch in vier verschiedene Teile geteilt ist, die verschiedenen Eigentümern gehörten. In gleicher Weise, wie die Häuser, wurden auch die Männer- und Frauensitze in der Synagoge abgetrennt oder verkauft und sind Kaufverträge hierüber im Judengrundbuche ausführlich wiedergegeben und grundbücherlich eingetragen, ja es ist eine ganze Karthotek dieser Sitze in beideff JFudengrundbüchern enthalten. Wiederholt wird auch ein Verkauf der „Luft CNr. ..." erwähnt, das ist eines Baugrundes; zum Beispiel erklärt 1845 Emanuel T i e r s c h, daß er im J. 1810 das ihm gehörige Eindrittelhaus CNr. III, bzw. nach dem im J. 1809 stattgehabten Brande die rückgebliebene Luft CNr. III von dem abgebrannten Eindrittelhause der Judita Lewit verkauft habe. Bei einem großen Brande der Stadt nach 1800 brannte auch die Synagoge zum Teil nieder, wurde aber dann, insbesondere durch Mitwirkung von Michael Glässner, wieder hergestellt, wahrscheinlich nur ein neuer Dachstuhl aufgesetzt. Unter den späteren Eigentümern von Häusern oder Haustei'len kommen nachfolgende Zunamen vor: Katz (auch Kaz), Kaan (auch Caan), Woll oder Wohl, Schulhof, Kayl oder Kail (Keil, Keill), Ascher, Budlowsky, Lewit, Pick, Körner, Freund, Schü'ller oder Schiller, Eiszier, Tiersch (oder Tirsch, Dirsch), Fischl (oder Fischel, Fieschel), G'läszner, Freudenfels, Pinter (auch Pinder oder Binder), Heim, Pollak, Richter, Klein, Kellner (oder Köllner), Geduldiger, Schef-teles. Körner, als „Beglauber der Judengemeinde": 1794 Markus Schüller. Als Judenvorsteher kommt 1791 Michael K a i 11 vor. Das Verzeichnis der Sitze in der Synagoge im ersten Judengrundbuche ist unterschrieben von Dawid Wohl, Sinagog Vorschtehr, Simon S c h u 1 h o f f, grosser Sinagog Vorschtehr und von Aron T a u s i g. Der Sohn des Judenrichters Samuel Katz war Je-kußiel Katz, Kantor (?); unter seinen vier Kindern wird bei Verteilung der Erbteile «eine . Töchter, die „Neophitin Anna Maria Engelthalerin" angeführt. Zugezogen sind Juden aus folgenden. Orten: 174& der Libochowaner Schutzjude Nate1! Levin, welcher einen Hausteil des Bährl Löbel übernimmt; „nachdem Bährl Löbl in solche Schulden sich vertiefet, dass er sich hier nimmer zu nähern gewusst, sondern entschlies-sen müssen, von hier weg und nach ,Bisenz' (?) unter den fürstl. auerspergischen Schutz zu ziehen, so ist ihm sein hier besitzendes Judenhaus zu verkaufen gestattet worden; da aber bei hiesiger Judengemeinde sich kein Käufer gefunden, welcher es an sich bringen mögen, so ist der Zeitherige Libochowaner Schutzjude Natel Lewin in hiesigen Schutz gegen Erlegung 8 fl. herrschaftlichen Aufnahmsgeld unter die Judengemeinde aufgenommen und ihm solch Löbelisches Haus......verkauft worden." Am 8. August 1748 wurde dieser Hausanteil, da „Natel Levin 1747 in Libochowan starb und seine Wittib sich wieder verheiratet hatte, ein hiesiger Käufer aber nicht kam, der Teplitzer Landesdeputierte 384 Hör schl Moyszes aber den Wrbnoer Juden Jacob Khan im Namen der Natelschen Wittwe vorstellig gemacht", an Jakob Kahn verkauft. 1812 kaufte Löwy Pollak aus Kostial (bei Trebnitz) das Haus Nr. VI. 1788 wurde der Jude Emanuel Dirsch (Tirsch) aus Schetwar in Galizien in fürstlichen Schutz aufgenommen und erwarb 1806 einen Teil des Hauses CNr. III. 1789 verkaufte Simon Schulhof seine zwei halben Anteile am Hause CNr. 6 an den in fürstlichen Schutz aufgenommenen Juden Michael Kaýl aus Ly-botrotzan (?). 1803 verkaufte Michael Kail,. Prager Großhändler, an Markus Schüller aus Watislaw, hoch-fürstlich Schwarzenbergischen Schützjuden, das Haus . CNr. 6, dazu fünf Sitze oder Betstühle für Männer und Weiber in der Lobositzer Synagoge. 1850 kauften die Eheleute Leopold und Elisabeth Pollak aus Jentschitz bei Lobositz das Judenhaus CNr. X. Namensänderungen, bzw. Beisetzungen erwähnt: 1791 Simon Schulhof, sonst Nathan genannt. Abraham Hirsch! nannte.sich Abraham Heim. 1795 schließt „Dawid Wohl, vorhin David Männl", mit seinem „Schwiegersohn und Tochter Lewy Klein (vorher Löbl Wo!f) und Klara Klein'' einen Vertrag. . Am 5., April. 1721 / ./taufeijt bie . ijiefigefäfc $ubengemeinbé, "ba. iíjr rttdjt'nur ' fdjon fongiier aEíjier Žolleritť/ fonbern auáj ©elBter em (Stäbl Sepm untern SBirt^S^auSg an ein roüften Sftanbe ein ftücfiji unbraucfiba^rer ©rben an= unb auggenuefen roorben, n)erá)e§ ©ie mit SDiauren umbfangen láfgen unb 3ue $í)rer S8egräbni§g gebrauáien iönnen unb mögen.. ..... ,®afüt laben fie jä^rtidt) brer) fcEjoci^ Qw 3Set)i)natt)t ai 1714 anfaijrenb an bie ßoroofitjer Sftenten gu entric|ten . . . . roorüber i^nen btefe§ ^nftrumentum au§ bem fjfrftl. Ober» amb erteilet roorben. .©igt ben 6ten @eptemBri§ 1714." 1781 kaufte die Judengemeinde ein Stück Grund hinzu von Frantz Zaschka um 80 fl. und 1803 kaufte sie, vertreten durch Simon Schulhof und Joachim Wohl, .,im Namen der hiesigen Judenschaft" ein weiteres Grundstück von den Eheleuten Franz und Theresia Lerch um 50 fl. . Auf diesem alten Friedhof liegt auch Jonas Bud-lowiky, der im J. 1818 auf der Straße nach There-sienstadt ermordet aufgefunden worden war. Laut Inhalt des zweiten Judengrundbuches kaufte Michael Glässner, Glasermeister aus L.,und David Glässner, Fleisohhauermeister aus Mileschau, 1842 je ein Drittel des Hauses CNr. III, und ersterer 1866 das Haus CNr. II von den Kindern nach dem bekannten jüdischen Stadtarzt MUDr. Ignaz Freund. Michael G1 ä s s n e r ist der Begründer der großen Firma M. Glässner & Söhne, seine Erben sind überdies an der Schokoladenfabrik in L. (Deli-Werke) und an der Zuckerfabrik in L. hervorragend beteiligt. 1829 verkauft Franziska Edle von Hö-nigfiberg. geb. Köllner, an Soliman Edlen von Hönigsberg die Brandstelle des Hauses CNr. XV, welche dann 1842 an Philipp Schiller übergeht. — Soweit die beiden alten Judengrundbücher. Nach Ausweis des jetzigen Grundbuches besitzt die K. G. in L. auf Grund des Tauschkontraktes vom 5. April 1721 die Synagoge (die Bauparzelle KZ. 144/1 mit Synagoge und die unverbuute Bauparzelle KZ. 144/2), ohne Angabe des Erwerbsdatums das Haus CNr. IV (mit dem Betsaa'l und der Wohnung für Rabbiner, und Gemeindediener) Und laut: Verschreibung vom 6. September 1714 den Beerdigungsplat? KZ. 8, während die Ackerparzelle KZ. 632/4 auf Grund des Kaufvertrages vom 27.. August Í871 .der Lobositzer Ch. K. zugeschrieben ist. Der alte Judenfriedhof KZ. 254 in Čižkowitz, auf welchem jetzt nicht mehr begraben wird, ist als öffentliches Gut Eigentum der Gemeinde; Čižkowitz. Auf diesem. Friedhofe, der abseits, der Reichsstraße nach Bilin an děni bei der sogenannten „Ziegelschenke" beginnenden Feldwege liegt; wurden früher die Juden aus der ganzen Umgebung von Trebnitz bis Mileschau und bis Theresienstadt, insbesondere auch die jüdischen Soldaten der dortigen Garnison, begraben. Das Grundstück für diesen Friedhof wurde den Čižkowitzer Juden um das J. 1800 von. dem dortigen Herrschaftsbesitzer, einem aus der Gegend von B.-Lei-pa stammenden getauften Juden Glaser, geschenkt. In den Dörfern der Umgebung dürften früher sehr viele Juden gewohnt haben, so in S u 11 o w i t z und insbesondere in W a t i s 1 a w, das ein bedeutend größerer Ort gewesen sein soll als heute. Die jüdischen Matriken von L. beginnen 1807. Seit 1807 finden sich die Juden betreffenden Eintragungen auch im christlichen Pfarrbuche von L., und zwar in völliger Übereinstimmung mit der jüdischen Matrik bis zum J. 1884. Aus der Geschichte der. Stadt L. ist hervorzuheben, daß L. früher ein sehr lebhafter Umschlagsplatz, insbesondere für den Handel nach den westlich der Elbe gelegenen landwirtschaftlichen Bezirken war, und die Juden an diesem. Handel ebenso wie an dem in der zweiten Hälfte des 19. Jhts. in der Stadt L. stark verbreiteten Herrenkonfektionsgewerbe in bedeutendem Maße beteiligt waren. L. hat damals an wirtschaftlicher Bedeutung seine an Einwohnerzahl bedeutend größere Nachbarin, die Kreisstadt Léitme-ritž, weit übertroffen. Bis 1848 wohnten die jüdischen Familien fast durchwegs in der Judenstadt, erst nach dieser Zeit wurden die auf dem Marktplatz errichteten Fleischbänke niedergerissen und Michael Glässner erbaute das große, noch jetzt seinen Nachkommen gehörige zweiflügelige Haus daselbst, welches den halben Marktplatz einsäumt. Jetzt gehören die beiden Familien Glässner, nämlich die Firma M. Glässner & Söhne und die Firma Brüder Glässner, sowohl in wirtschaftlicher wie. in finanzieller Hinsicht zu den ersten der Stadt. : 25 3§5