herwandeln in den himmlischen lichten Räumen, dort im Lande des wahren Lebens wirst Du ewig dauernde Freuden genießen. Der Name seiner Mutter war Sarah. . . XII. Im J. 1843 kam Dr. Isak E 1 b o g e n als KRb. nach. J. Einer Gelehrtenfamilie entstammend, verband Dr. Elbogen weltliche Bildung mit talmudischem Wissen und ist sein Andenken in dieser Gemeinde von Jung und Alt hochverehrt. Ein selten biederer Charakter, dem Wahrheit, Recht und Frieden als die höchsten Güter des Lebens galten. Volle 37 Jahre wirkte der Verewigte hier und. im Alter von 69 Jahren verließ er seinen hiesigen Wirkungskreis, um seine alten Tage, sein otium curií dignitate bei seinem einzigen Sohne Guido Elbogen, Direktor der Anglo-Bank in Wien, zuzubringen. Leider war es ihm nur kurze Zeit vergönnt, diese Ruhe zu genießen, da er nach einigen Jahren (am 27. Ab 5643 (1883) in Wien das Zeitliche segnete und daselbst auf dem Zentralfriedhofe ruht. Eine kleine Arbeit (überdies veröffentlichte Dr. Elbogen im j. 1860 eine Selichah, die in der hiesigen Synagoge am 24. Ijar, an der Wiederkehr des Tages des großen Brandes in der Judengasse in J., noch heute rezitiert wird, und die der Verewigte veröffentlichte) zeugt von der tiefen talmudkchen Erfassung der Mischna, und soll der Verewigte, wie Herr PhDr., und JUDr. Emanuel Kraus in J. mir mitteilte, die sämtlichen Mischnajoth auswendig gewußt haben. Der Titel des Werkchens bautet: Unterhaltungen in der Gemara nach Frage und Antwort über sämtliche Ordnungen der Mischnah. Prag 1865. Druck und Verlag v. S. Freund. XIII. In den letzten Jahren seiner amtlichen Tätigkeit kam Herr Dr. David S tö s s e 1, derzeit Rb. und Prediger in Stuttgart, als Hilfsprediger und Religionslehrer nach J. und versah dieses Amt provisorisch vom 22. Oktober 1876 bis September 1881. Seine Dissertation handelte über Rabbi Salomon ben Ga-birols Religionsphilosophie. Dr. Stössel ist aus Lak-kehbach in Ungarn. (Herr Dr. Stössel teilt mir in seinem Briefe de dato 23. Okt. 1888 mit, daß dessen Vater Jakob (R.Jekl) ein tüchtiger Talmudist aus der Schule děs R. Nachům Trebitsch und des R. Mosche Perls in Eisenstadt, dabei ein fleißiger Geschäftsmann, was seine Väter auch waren, gewesen. Am 27. Dezember 1885 hat Dr. Stössel die in Wur-temberg vorgeschriebene 2. theologische Staatsprüfung abgelegt und am 11. April 1886 wurde ihm durch Entschließung des kgl. Staatsministeriums in Vollmachtsnamen Sr. Majestät Titel und Rang eines Rb. verliehen. Als solcher hat Dr. Stössel Sitz und Stimme im Kirchenvorsteherrat und ist in Verhinderungsfällen des Kirchenrats Vorsitzender des Kollegiums, Außer der erwähnten Dissertation veröffentlichte Dr. Stössel mehrere Reden. XIV. Diesem provisorischen Amte folgte nun eine Definitive, u. zw. in der Peraon des Dr. Alexander Kisch. Im November 1881 kam dieser von Zürich, wo er das Rabbinat bekleidete, nach J. Dr. Kisch wurde in Prag am 5. Oktober 1848 geb., erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater Josef, besuchte das Breslauer theologische Seminar, absolvierte seine Studien daselbst, war sodann Erzieher im Hause des Barons Günzburg in Paris, bekleidete das Rabbinat in Brüx bis 1877, von 1877—1881 in Zürich, 1881—1886 hier in J. und vom J. 1886 Rb. und Prediger an der Meiselsynagoge in Prag. Dr. Kisch war überdies Feldprediger der k. k. österreichischen Landwehr (zugeteilt dem 33. Bataillon). Die von ihm veröffentlichten Schriften sind in Ch. D. Lippes Bibliographischen Lexikon, Wien 1879 (p. 233—234) angeführt. Dr. Kisch hat nicht nur die „Neue Illustrierte Isr. Zeitung", sondern auch den „Isr. Lehrerboten" mehr als 1 Jahr hindurch trefflich, redigiert. XV. Am 15. Tage des Monates Ab 5646 (16. August 1886) trat Dr. Moritz G r ü n w a 1 d s;ein Amt als Rb, in J. an. Derselbe entstammt der Familie des berühmten Rabbi Meir ben Jizchak, vulgo tMí'Ď""ntt genannt, der.in Eisenstadt am 27. Siwan 5504 (7. Juni 1744) verschied. In dem handschriftlich in meinem Besitze forhandenen Werke meines sei. Größvaters R. Josef Zwi (Hirsch) Grünwald, betitelt Kab Josef, verschiedene denkwürdige Auslegungen für die Jugend nach den Wpchenabschnitten der Thora geordnet, aggadische Erläuterungen und für die Erfahrenen moralische Betrachtungen von mir dem kleinen und jüngsten. Es sind für alle Sabbate des Jahres, sowie für alle Festtage, religiöse Vorträge im Stile der damaligen Zeit. * Der verewigte Großvater b'"! war durch 41 Jahre Prediger und Dajjan in Bisenz, Mähren, er wurde geb. im J. 1785 und starb im Alter von 74 Jahren am 1. Schebuotstage des J. 5619 (1859). Mein geliebter Vater Jacob Grunewald war durch vierzig Jahre Lehrer und Religioiislehrer am k. k. Realobergymnasium, zu Ung. Hrädisch in Mähren. Seit zwei Jahren privatisiert derselbe in seinem Geburtsorte, in Bisenz, Mähren. Meinem teueren Vater verdanke ich den größten Teil meines Wissens, das Streben nach Wahrheit und echte Menschenliebe, Im J. 1877 lehrte , ich .. die französische Sprache an der k. k. Staatsoberrěalschulé in Budweis, von 1878—1881 besuchte ich das Breslauer .. theol. Seminar, beendete daselbst meine theologischen Studien, kam im August 1881 als Komitats-Rb. nach Belo var, Kroatien, ehemalige Militärgrenze), im März 1884 nach Pisek und bin seit 16. August 1886 in J. Meine biogr. Daten befinden sich in A. Hinrich-sens Werk: „Das literarische Deutschland," Berlin und Rostok, 1887, p. 204—205, in S. L. Grossmanns „Moadim l's i m c h a h", p. 559—560, in den Blättern des Vereines für die Geschichte der Deutschen in Mähren (Juli 1888) und in A. de Gubernatis D i c-tionaire international des écriv.ains d u j o u r. Florence Nicolai sub vae Grünwald Maurice. Die von mir veröffentlichten literarischen Arbeiten sind verzeichnet in Ch. D. Lippes Bibl. Lexikon I, Wien 1879, Seite 156—157 und Seite 604—605, in Ch. D. Lippes B i b 1. Lexikon, II. Bd., p. 85—86 und in Kürschners deutschem Literatur - Kalender des J. 1886—1889. Im März 1884 erhielt ich einen Ruf als Direktor des Aria College in Port-Sea (England) und im November 1886 einen solchen als Professor des Hebräischen und Syrischen an das zu Rom gegründete Rabbinerseminar. . ; . . Meines Lebens Ziel ist, eine urkundliche Geschichte der Juden in Böhmen zu schreiben, um den Bewohnern des Landes, in welchem ich lebe und wirke, zu zeigen, daß deren Vorfahren Religiosität und wahren Fortschritt, Menschlichkeit und praktischen Sinn zum eigenen Heile und zu dem der Nachkommen stets verbanden und glücklich und beglük-kend lebten. —Der Stammbaum meiner Familie ist, soweit ich ihn bis jetzt an der Hand von Urkunden erforscht, folgender: Rabbi Isak — Rabbi Meir ben Jizchok — Méharan, Eisenstadt genannt — Eliezer Jizchak — Jakob, heir. Rachel — Tochter Chawa, ehelichte R. Israel Grünwald — Josef Hirsch — Jacob (geb. wurde mein geliebter Vater am Rüsttage Bedřich Schubert Bývalá synagoga v Dolním Četné AL Hönigsfeld Mořic Weigner (Nové Benátky) Leopold Stein Rb. A. E. Goldmann Adolf Oplatka (Lysá n \L )