Dějiny Židů v Hříškově. Zpracoval Jaroslav Polák-Rokycana. Praha. Vznik žid. obce v Hříškově (župa Louny), která se skládá dnes asi z 30 menších obcí, jde do doby návratu Židů po jejich vypovězení ze zemí českých za vlády Marie Terezie. Pamětní kniha hříškovské žid. obce sahá do r. 1782. Náhrobky na starém oddělení zdejšího žid. hřbitova jsou však z doby značně starší, takže není vyloučena — ovšem nijak doložena — možnost, že již dříve zde nebo v blízkém okolí byli usa- Gehorsam, který se v průběhu 20 let o svoji obec velice zasloužil. Jeho zástupcem je Hugo Ábeles. Žel, že práce ta se stává marnou stálým ubýváním žid. příslušníků, a žid. obec bude v nejbližší době přidružena k ž. n. o. v Lounech. Starosta obce J. Kalas ve svých informacích poznamenal: „Židé mívali zde i rabína a kantora, dnes jsou na ty doby jen vzpomínky." -, Herman Gehorsam Rb. David Kohn /ose/ Schleim zeni Židé. Jako všechny venkovské obce žid., tak i H. rychle klesá početně. Ještě r. 1910 bylo v H. mezi 801 obyvateli 23 Židů, r. 1921 klesl již počet ten z 757 obyvatelů na 18 Židů. V celém obvodu žid. obce II. bylo r. 1922 jen 116 osob žid. R. 1893 byl tam předsedou ž. n. o. Josef Schleim, jehož syn je spolušéfem známého velkoobchodu Wolf a Schleim v Praze. Za starostenství Sch. obec ještě vzkvétala, restaurovala synagogu, která zde již byla od počátku obce, a měla — ještě z dřívějších let — svoji rituelní lázeň. Při přestavbě synagogy bylo použilo části domu, náležejícího žid. obci, v němž byla i dlouhá léta škola židovská a byt rabínův. R. 1893 byly v Hřiškově spolky židovské: Chevra-Kadiša, jejíž představený byl Mořic Fischer, spolek „Bikur Cholim", předseda Heřman Gehorsam, a školní spolek Talmud-Tora s předsedou Bedřichem Löwym. Správou isr. matriky, která sahá do r.' 1760, je pověřen od mnoha let Heřman Soužití Židiů s ostatním obyvatelstvem v Hříškové bylo vždy to nejlepší! Hojných vzpomínek o někdejší početné obci žid. má ve své kronice obce Hříškov pan Josef P e t r š. — Ještě jmenuji některé o obec zasloužilé muže z představenstva dřívějších let: Leop. Löwy, Mořic Propper, Julius Neumann, Adolf Kohn, Adolf Prager, Ignác Flusser, Sal. Propper (předst. synagogy). Byla zde i řada významných učenců-rabínů, z nichž poslední, Dr. David Kohn, zde působil 15 let. Nepříznivé poměry nedovolily odtud žid. obci, aby si vydržovala vlastního rabína a jeho místo zůstalo vakantní. O svátcích a výročních dnech modlívá se některý pán z představenstva, hlavně pak Heřman Gehorsam. Vzpomíná se zde i někdejšího rabína dra M e 1 i o n a, který zdle působil do r. 1882. — Tři Židé z obce hříškovské, padlí ve světové válce, jsou vzpomenuti na společném pomníku v obci postaveném. 144 Geschichte der Juden in Gablonz. Bearbeitet von Siegmund Urabin, Gablonz. Die Ansiedlung von Juden in Gablonz (č. Jablonec n./N.) geschieht erst ziemlich spät. Denn G. war jähr-hundertelang ein armseliges Dorf, das den handeltreibenden Juden wenig Gelegenheit bot, hier Geschäfte zu machen. In späteren Jht. duldete die Gutsherrschaft Kleinskai, zu der G. gehörte, keine Juden auf ihrem Gebiete. Zwei Umstände waren es, die.G. groß machten: Erstens die Erfindung des Glasdruckverfahrens, die es ermöglichte, kleine Glasgegenstände rasch in großen Mengen herzustellen und eine beispiellose Vielseitigkeit der Glaskleinindustrie ermöglichte; zweitens die Ansiedlung von Juden in G., die die Möglichkeiten entdeckten, die in der Gablonzer Industrie schlummerten. Wie der Chronist Benda (1877) und Lilie (1894) berichten, war der erste Jude, der sich ständig in der hiesigen Gegend aufhielt, Salomon A11 s c h u 1, der sich im J. 1770 in Kleinskal als Pächter der dortigen Branntweinbrennerei niederließ. Wie Benda mitteilt, wurde am ,3. Feber 1773 mit dem erwähnten Salomon Altschul in Kleinskal ein Protokoll aufgenommen. Er wurde nämlich beschuldigt, fremde Juden veranlaßt zu haben, in das Gebiet der Gutsherrschärt einzudringen und den Glashandel an sich zu ziehen. Die grundherriiche Gerichtsverwaltüng drohte mit schweren Strafen, wenn dieser Unfug nicht abgestellt werden sollte1). Auch in Grünwald bei G., das nicht zur Herrschaft Kleinskal gehörte, sollen sich gegen 1770 Juden aufgehalten haben. Wie jedoch Lilie berichtet, trag nach Ankauf von Grünwaild durch die Herrschaft Kleinskal der Inspektor Johann Ferdinand^ Fischer am 18. Okober 1776 dem Ortsrichteř Josef Kittel von Daniel Mendel Dr. Hermann Adler Amts wegen die Vertreibung des Israeliten Bernhard Israel auf2). Obwohl sich schon i. J. 1847 der erste Jude dauernd in G. niedergelassen hatte, kamen Juden in größerer Anzahl erst gegen 1860 nach G. Wenn die Juden etwas in die hiesige Gegend zog, so war es die Erkenntnis, daß aus der Glasindustrie der hiesigen Gegend ein schwunghafter Handel erblühen könne. In dieser Hinsicht aber zog' das benachbarte Morchen-stern die Juden mehr an wie G., denn dort war das eigentliche Herz der Glasindustrie. Aber die Bürger von M. setzten sich den Bestrebungen der Juden entgegen, indem sie beschlossen, diesen weder Wohnungen zu vermieten noch Grundstücke zu verkaufen ). So wandten sich die Juden notgedrungen nach G. Hier erschlossen sie der Industrie neue Absatzgebiete. Sie waren es, die G. in der Welt bekannt machten und der Industrie so ausreichende Beschäftigung boten, daß G. zusehends emporwuchs, mit einer Schnelligkeit, .wie sie hierzulande wohl einzigartig geblieben ist, während Morchenstern weit zurückblieb. Die .alte Generation,: die mit ansah, wie .die Juden nach.G. kamen und was sie für G. gemacht hatten, würdigte das Verdienst dieser Juden. Juden standen damals im öffentlichen; Leben der Stadt ah hervorragender Stelle, wie Daniel M en d e % der die Würde eines Stadtverordneten eines Stadtrates bekleidete, langjähriges Mitglied der Fiinaňžsektiqn war, wie JUDr. Hermann A dle r, der Gründer des Verfas-sungsvereins, langjähriger Obmann, des; Deutschen Schuivereins. Als im J. 1894 nach jahrelanger Vorbereitung der G.-Tannwalder Lehrerverem eine Geschichte des politischen Bezirkes G. unter der Schlußredaktion von Adolf Lilie herausgab, da konnte man nicht umhin die Verdienste der Judenschaft ausdrücklich anzuerkennen. In diesem Werke, das nicht nur von 13 Lehrern, Oberlehrern und Schuldirektoren der hiesigen Umgegend gezeichnet ist, sondern an dem die gesamte Bevölkerung mitgearbeitet hatte, in diesem Werke, das also nicht die Ansicht eines Einzelnen darstellt, sondern ein Dokument der Überzeugung der ganzen hiesigen Bevölkerung jener Zeit ist, in diesem Werke heißt es wörtlich: . : „Man kann ihnen (den Juden) das Zeugnis nicht versagen, daß sie durch ihre geschäftliche Umsicht und Rührigkeit der Gablonzer Industrie neue Absatzgebiete in den fernsten Weltteilen erschlossen, überhaupt zu deren Förderung viel, beigeträgen haben. Im allgemeinen muß. der. Qpfersinn,'- mit welchem die Israeliten gemeinnützige und nationale Zwecke jederzeit, in rühmenswerter Weise unterstützen und fördern (Dr. Adler war lange Jahre hindurch Obmann der hiesigen Männerortsgruppe des deutschen Schulvereins, Koppelmann Lederér gründete den Fischereiverein), sowie ihre große Schulfreundlichkeit *besonders hervorgehoben werden." Vor dem J. 1847 kamen aus den vorbesprochenen Gründen Juden höchstens vorübergehend nach G., meist durchziehende Hausierer. Erst im J. ; ■;•■■ .... 1847 läßt sich als erster Jude - Salamon :Liujs ti g aus Neubidschow hier nieder. - 10 145