Bernhard Kraus Theodor Spiěgl Dr. Julius Hirsch Rb. Dr. D. Spitzer Albert R o t s ch i 1 d in Wien und einer Anzahl von weiteren Wohltätern ist es zu danken, daß im J. 1897 auf dem dazu bestimmten Bauplatze neben der Synagoge mit dem Bau eines Gemeindehauses nach den Plänen des Architekten Gustav Wiedermann begonnen und bestimmt wurde, daß dasselbe vornehmlich als Hospital für arme, kurbedürftige Israeliten zu dienen habe. Im J. 1898, zum Regierungsjubiläum des Kaisers, wurde der Bau fertiggestellt, als „Kaiser Franz Josef-Jubiläums-Hospital" eröffnet und seiner Bestimmung zugeführt. Bis zur Errichtung des Hospitals wurde armen, kurbedürftigen Israeliten der Kurgebrauch dadurch ermöglicht, daß denselben in den jüdischen Restaurationen die Verköstigung, seitens einiger Ärzte die Behandlung und in den Badehäusern die notwendigen Bäder gewährt wurden. Die Kosten für die Verköstigung wurden durch Spendensammlungen aufgebracht, die von dem Badearzt Dr. Friedrich B o s c h a n schon 1850 eingeleitet und von dem zur Kur hier weilenden Großhändler J. Breuer durch viele Jahre aufs eifrigste gefördert wurden. Im Hospital wurde in der Saison armen, kurbedürf-ligen Israeliten eine vollständige unentgeltliche Kur gewährt. Die Dauer einer Kur wurde auf 4 Wochen berechnet und fanden während der'Saison vom 1. Mai bis Ende September 60 Personen Aufnahme. Nach dem Kriege ist die Vergünstigung in der oben erwähnten Weise unmöglich geworden und können vorläufig nur geringe Begünstigungen gewährt werden. Zum Ordinarius für das Hospital wurde Sanitätsrat Dr. Leopold Fellner gewählt, der als solcher bis 1900 verdienstvoll wirkte. Derselbe war auch ein eifriges Mitglied der K. G. und hat durch reichliche Spenden zur Verschönerung der Synagoge beigetragen. Nach dessen Resignation wurde auf einstimmigen Beschluß des Vorstandes dieses Amt Dr. Julius Hirsch übertragen, der bis 1919 mit der größten Gewissenhaftigkeit und unermüdlichem Eifer die Ör-diuariusstelle bekleidete und sich großer Sympathien in der Gemeinde und beim Kurpublikum erfreute. Von 1919 bis 1924 stand dieser segensreichen Wohl' tätigkeits - Institution als Ordinarius Dr. Alfred Kraus, der Sohn des ehemaligen K. V. Bernhard Kraus, mit regem Interesse und eifrigem Bemühen vor. Auf Beschluß des Vorstandes wurde . 1924 die freie Ärztewahl erklärt, so daß beinahe alle hier ordinierende jüdische Ärzte an der unentgeltlichen Behandlung der im Hospital wohnenden Kurgäste teilnehmen. Hl Nach der Resignation des Vorstehers Bernhard Kraus wurde 1899 Theodor S p i e g 1 zum Vorsteher gewählt, welches Amt er infolge einer Augenoperation im J. 1904 niederlegen mußte. Ihm folgte im Vorsteheramt Jakob Kohn bis 1908, worauf Theodor S p i e g 1 wieder das K. V.-Amt übernahm und bis 1921 verdienstvoll ausübte. Der folgende Vorsteher Moritz Beck leitete die K. G. bis zum J. 1925. Nach seinem Rücktritt lag die Führung in den Händen des Vorsteher-Stellvertreters Dr. Arthur Seli g. Diesem gelang es, die finanziellen Verhältnisse der K. G. teilweise zu sanieren und eine Renovierung und Verschönerung des Äußeren wie des Inneren der Synagoge durchzuführen. Nach seinem Tode wurde Ernst Hermann im Oktober 1928 einstimmig zum Vorsteher gewählt. Diesem Vorstande gehören an: Dr. Jakob Eckstein als Vorst.-Stv., Hugo Haas als Kassier, Hugo Hermann und Oskar Kohn aus Asch, Theodor S p i e g 1, Dr. Alfred Kraus und Dr. Leopold Steinsberg. Ernst Hermann Vorsteher Ernst Hermann versieht seither sein Amt sowohl in religiöser als in leitender Hinsicht mit Opferwilligkeit und vollem Einsatz seiner eigenen Person. Seinen unausgesetzten Bemühungen, der Gemeinde, dem Hospital und der Armenfürsorge die nötigen Mittel zuzuführen, wobei er vom Vorst.-Stv. Dr. Jakob Eckstein eifrig unterstützt wird, machen es allein möglich, daß die Kultusgemeinde in der gegenwärtigen schweren Zeit der Not ihre kulturellen und menschlichen Verpflichtungen erfüllen kann. Frauenberg. Hluboká (něm. Frauenberg) je velmi stará osada židovská v českobudějovickém okrese. Před r. 1752 scházeli se Židé z H. a okolí do modlitebny, sdružili se volně v ch. k„ měli smlouvu s panstvím ohledně hřbitova. Teprve r. 1752 sestoupili se tamní Židé v n. o., jejíž první stanovy jsou z r. 1785. H. je jednou z nejdůležitějších ž. o. v jižních Čechách, která , — jak prof. Kurrein ve svém pamětním spise sděluje ~-měla čilé obchodní styky s obcemi v H. Rakousích a se Solnohradem. Četná jména česká Židů v Linci (Mostný, Pentlička a j.) nasvědčují přílivu Židů do Lince a Solnohradu z jižních Čech. K. 1893 bylo v H. 80 Židů (nyní počet ten klesl na 25 duší); předs. ž. n. o. je Hynek Hulí er, jeho náměstek Wolfg. Stein, Josef Huller a David Stein. Obec má starou modlitebnu, kde působila řada věhlasných rabínů. Nyní nemá obec svého vlastního rabína, ale dojíždí tam prof. dr. Karel Thieberger z Č. Budějovic. Také kantor byl v obci, Leop. S c h 1 e i s s n e r. V H. byla též ž. n. škola, na níž vyučoval učit. Em. Traub. Pamětihodný je starý žid. hřbitov, který zasluhuje vědeckého probadání. Je zde dosud i rituální lázeň. Obec spravuje nadaci K a u d 6 r s o v u pro dva studenty po 180 Kč, jichž důchod je určen především pro příslušníky rodiny K. — Starostou ch. k. je Hyr Hluboká. něk Huller, předs. synagogy Wolfg. Stein, šéf fy Filip Stein, tov. na sudy a obch. dřívím v H. V díle Hynek Huller „Leipz. Meßgäste" sděluje.dr. M. .Freudenthal z r. 1 7 1 6 : v H. byl rb. Ascher Amschel a Židé Josef Cauder a Falck Markbreiter, návštěvníci trhu v Lipsku. Při výboru čes. venk. Židovstva (böhm. Landes-iudenschaft") byl deputovaný Adam Kauder z H. J.P.R. Habern. Die Ansiedlung von Juden in Habern (č. Habry) reicht bis in das 14. Jht. zurück. Laut einer Urkunde aus dem J. 1746 wurde der bereits vor dem J. 1650 errichtete Friedhof von dem damaligen Gutsherrn Grafen Pötting in daß Eigentum der Gemeinde über- Habry. bis 1880, Dr. Aron Lengsfeld, bis 1913, Karl Lustig, 1913__1923, Dr. Ignaz Klauber, 1923—1929 und seit dem J. 1929 wieder der um die Erhaltung der Gemeinde hochverdiente Karl Lustig. Rabbiner: Josef Kohn, 1799—1808, Aron Eckstein, 1808—1813, To- Dr. Aron Lengsfeld Karl Lustig Dr. Lgnaz Klauber tragen, während früher für die Benützung des Friedhofes eine jährliche Abgabe an die herrschaftlichen Renten geleistet werden mußte. Nach den Aufzeichnungen im Gedenkbuche der Stadt H. zählte die J. G. um das Jahr 1848 120 bis 122 jüdische Familien. Die Gemeinde besitzt eine im J. 1825 erbaute Synagoge. Ferner gab es früher in H. bis zum J. 1870 eine drei-klassige jüdische Schule mit deutscher Unterrichtssprache an der 3 Lehrer Unterricht erteilten. Im J. 1893 zählte die Gemeinde 143 Seelen. — Kultusvorsteher, soweit feststellbar: Dr. Jakob Kraus, 1870 bias Grünhut, bis 1840, Dr. Moritz Duschak, bis 1847, Josef Pick, bis 1857, Zacharias Spitz, bis 1884, H. Friedländer, bis 1889, Dr. Karl Thieberger, bis 1900, Dr. Bohumír Polesie, bis 1903, Jakob Stern, bis 1913 und Alois Tausik'bis zum J. 1920. Die Eintragungen in den noch vorhandenen Matriken beginnen mit dem J. 1770. — Im Weltkriege fielen: Leo Gutmann, Paul Gutmann, Em. Brod und Gustav Brod. — Der Tempel wurde im J. 1893 neu renoviert. Die ganze Inneneinrichtung spendete K. V. Karl Lustig. — Gegenwartig zählt die Gemeinde 28 Seelen. 143 Frauenberg. 1