Dr. Jakob Mendl Dr. Siegfried Mahler : Moritz Glauber - Hb. Salomon Bass Dr. Wilhelm Wittenberg Oskar Pick _ - i _ Rb. Dr. Ä. Rosenzweig Rb. Dr. J. Stössler stolzer Genugtuung erfüllen, wenn sie sieht, daß ihre Bemühungen, ein der Gemeinde würdiges Gotteshaus zu': erbauen, vom besten Erfolge begleitet waren und hat sie sich durch diesen Prachtbau bei ihren Nachkommen ein bleibendes Denkmal für ewige Zeiten gesetzt. Seien auch ihre weiteren Bemühungen in Hinkunft von bestem Erfolge gekrönt!" K. V. waren: MUDr. Angelus Bauer, ein gebürtiger Teplitzer, 1869—1892. MUDr. Jakob Mendl, ebenfalls aus Teplitz stammend, 1892—1903. JUDr. Siegfried M a h 1 e r, 1903—1912. MUDr. Wilhelm Wittenberg, Sohn des Leitmeritzer Rbs. Joachim Wittenberg, 1912—1914. Oskar Pick aus Soborten, 1914—1919 und seit 1919 Moritz Glaub er. Zur Feier seines 70. Geburtstages am 7. März 1931 wurde in der Synagoge ein Festgottesdienst veranstaltet, bei welchem Herr Rb. Dr. J. Stößler in geistvoller Weise über die Aufgaben eines K. V. im allgemeinen sprach und die Verdienste des Jubilars besonders beleuchtete. Nach dem Gottesdienste fand in der Privatwohnung die Gratulationscour statt. Es hatten sich eingefunden: Abordnungen des Obersten Rates des Kultusverbandes und sämtlicher jüdischer Korporationen Aussigs. Die Ch. K. überreichte die Urkunde ihrer „Moritz Glauber Stiftung" für jüdische Studenten und Herr Vizepräses Dr. Hugo Pick enthüllte nach einer gehaltvollen Glückwunschansprache das von der K. G. gespendete Porträt des Jubilars, das der heimische Maler Ernst Neuschul geschaffen hatte. M. Glauber starb am 13. November 1932 und wurde am 15. November 1932 unter großer Beteiligung zur ewigen Ruhe geleitet. Am 21. Nov. 1932 fand die statutengemäße Ersatzwahl statt, die den bisherigen Stellvertreter, Dr. Hugo Pick, einen Sohn des verstorbenen Vorstehers H. Oskar Pick, zum Präses bestimmte. Der erste Funktionär war der Vorbeter und Lehrer Lippmann |D eile r aus Soborten, der bis zum J. 1879 wirkte. Ihm folgte als Kantor und Lehrer Löwi Winterberg aus Jungbunzlau bis 1888. In den Jahren 1888—1910 wirkte als Kantor und Lehrer Salomon Bass aus Nikolsburg, der die behördliche Dispens für rabb. Funktionen erhielt. Er lebte als Pensionist in Wien, wo er 1930 im 84. Lebensjahre gestorben ist. Der erste Rb. und Prediger der K. G. Aussig war Rb. Dr. Arthur Rosenzweig, geb. 27. März 1883 in Teplitz i. B., studierte er an der Universität und an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin, Verfasser von „Das Wohnhaus in der Mischna", Berlin 190. Er wirkte in A. von 1909 bis 1919 (während des Krieges k. u. k. Feldrabbiner), 1920 in Stuttgart, seit 1926 Rb. der jüdischen Gemeinde in Schneidemühl und BRb. der Grenzmark Posen-Westpreußen, organisierte den Provinzialver-band für jüd. Wohlfahrtspflege der Grenzmark Po sen-Westpreußen, Vorsitzender des Landesverbandes Grenzmark der jüdischen Jugendvereine Deutschlands, Abgeordneter des Preußischen Landesverbandes jüdischer Gemeinden in Berlin. Seit 1. September 1921 ist Dr. J. S t ö ß 1 e r Rb. in Aussig. Ein gebürtiger Mährer (Bisenz), der die israel. theologische Lehranstalt und die Universität in Wien absolvierte und früher als Rb. der K. G. Tre-bitsch (Mähren) tätig war. (Vgl. JJGM S. 530.) Als Obmänner' des Synagogenvorstandes fungierten Löwi Hammerschlag bis zu seinem 1916 erfolgten Ableben. Michael K o h n, Söhn des Rako-nitzer Rb. Simon K o h n, bis zu seiner Resignation im J. 1924 und seither Fabrikant Semin K a t z, Sohn des Joachim Katz, Rb. in Seitschan. Wegen seiner großen Verdienste, besonders um die Renovierung des 2ÍI Jenny Neuschul Johanna Kohn Anna Pick Anna Hammerschlag Tempels, des Wintertempels und um die Ausgestaltung des Amtsgebäudes wurde er 1930 von der K. G. zum „Ehrenvorsteher" ernannt. Die Gh. K. wurde im J. 1872 gegründet. Obmann waren: Löwi Hammerschlag, 1872—1916, Paul Löwy, 1916—1919; seit 1919 steht Emanuel Gu 11-manu an der Spitze. Löwi Hammerschlag erhielt im J. 1902 für langjährige treue Verdienste um die Ch. K. und um die Gemeinde das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Der erste Friedhof stand bis 1893 in Benützung. In diesem Jahre wurde er auf Grund eines Abkommens mit der Stadtgemeinde geschlossen, da die Stadterweiterung ihn schon erreicht hatte. Die K. G. erhielt eine eigene Parzelle auf dem Kommunalfriedhofe. Im J. 1924 bekam die K/G. auf Grund neuer Abmachungen einen vollkommenen umfriedeten Teil rechts vom Eingange des Kommunalfriedhofes. Von .der beabsichtigten Anlage eines selbständigen jüdischen Friedhofes mußte Abstand genommen werden, da ;ein geeigneter, allen Bedingungen entsprechender Platz nicht gefunden wurde. Dier F. V. wurde im J. 1878 gegründet. Seine gegenwärtige Leiterin ist Frau Jenny Neuschul. Früher standen an der Spitze: Anna Hammerschlag, Anna; Pick und Johanna Kohn. A. besitzt einen Tempelchorverein, gegr. 1901. Obmann Rb. Dr. J. S t ö ß 1 e r, einen Volksverein „Theoxlgr Herzl", gegr. 1911, Obm. Ing. E. T h e i n, einen'" jüdischen Turn- und Sportverein „Makkabi", gegr. 1919, Obmann Artur Tauber, einen Wanderbund „Blauweiß", eine Ortsgruppe der „Wizo", Vorsteherin Frau Nelly Engl. Außerdem hat die „B. B. Loge", sowie die Loge „Societě" in A. zahlreiche-Mitglieder. Emanuel Guttmann An führenden Persönlichkeiten in und aus A. wä- ren zu nennen: Jakob Weinmann, geb. am 25. September 1852 in Dobrai bei Kladno, gest. 6. Oktober 1928 in Aussig. Er besuchte die Unterrealschule und Handelsakademie in Prag. Schon im J. 1874 übernahm er, erst zweiundzwanzig Jahre alt, das Aussiger Kohlengeschäft des Prager Bankvereins, dessen Leiter er war, und begründete dadurch die später so groß gewordene Firma Ed. J. Weinmann. Das Hauptverdienst Jakob Weinmanns liegt darin, daß er durch seine Tatkraft und unermüdliche Tätigkeit der böhmisejien Braunkohle neue Absatzgebiete auf dem Bahn- und Wasserwege erschlossen hat, worauf man auch das gewaltige Aufblühen der nordwestböhmischen Kohlenindustrie zurückführen kann. Jakob Weinmanns Tätigkeit beschränkte sich aber nicht allein auf seine geschäftlichen Unternehmungen. Seiner reichlichen Unterstützung und Fürsorge ver- Aussig 3