Karel Beck (Říčany) Adolf Freund (Říčany) Oskar Rezek z Prahy rb. Zikm. Šehrecker, který na zdejších školách vyučuje mládež. „, Představenstvo obce bylo odedávna v rukou ne o-lika nejstarších rodin, o vznik a rozkvět obce vysoce zasloužilých: prvním předs. obce byl Josef **-e(?^ J k jehož památce je založena nadace. 0-91\ aZ 19Í9); další: Mořic Kraus (1908—1912), Gustav Popper, Daniel Popper (1884). Veliké zaslulry získal sobě známý lidumil Josef B e y k o V s k y, byv. nájemce velkostatku v Pítkovicích. Od r. 1902—IV bfl předs. Leop. Ascher. Odr. 1919 je starostou ž. o. Oskar Rezek, jehož náměstek, Jindřich r oi -č e k, předčítá modlitby o svátcích v modlitebné v ^-a tamtéž řídí veškeré záležitosti obce. Pokladní e^ obce byl Gust. Popper, výbor: Edvard ^ a nt o c; , Emanuel Mendl (1884—1893), S. B r o d, Bedncn Adler, V U. je též starý dobročinný spolek cti. *-, jeho. předs. byli r. 1893 Em. M a e n d 1 a velmi horlivý pracovník Adolf F r e u n d, Em. Mandl, Daniel Popper a Ad. Freund. Později byli kromě již jmenovaných pánů ve výboru posl. Vilém W é i 8 s-k o p f 1, Karel Beck, Řičany, Jindřich Strašnov, Ludvík K o 1 b e n, Jindř. Kraus, Karel Eisler a Otto V a n t o c h. ' N. o. v U. čítá 45 členů, z nich je 42 poplatníku; roční příjem a vydání jsou ca. Kč 6000—. Mnoho listin z dávných dob dalo by se vytěžit v zdejší ž: o. z kníž. liechtensteinského panství a archivu v Olomouci, k jehož panství příslušely dříve jak TJ., tak i Říčany. Rovněž zasluhoval by zbadání po této stránce i zdejší městský archiv, který, žel, není pro^ nedostatek místa uspořádán, ba není ani přístupný. Za některé informace budiž dík vzdán archiváři města U., p. Herm. S e dl á čk o v i. Geschichte der Juden in Auscha. Bearbeitet von Direktor Josef Jarschel, Leitmeritz. ■ Der ehemalige Besitzer der Herrschaft Auscha (č. Uštěk), Johann von Michelsberg, hatte schon im J. 1327 die Begünstigung erhalten, „auf seinen Gütern Juden zu halten" *), doch haben wir von ihrem Aufenthaltsorte und ihrer Anzahl keine Kenntnis. Erst unter der Herrschaft der Sezyma können sie urkundlich nachgewiesen werden. Es muß sich damals eine wohlgeordnete J. G. in A. befunden haben,-welche in der böhmischen Vorstadt ihre eigenen Häuser bewohnte und ein reges Leben entfaltete. Die schwer lesbaren Inschriften auf den alten Grabsteinen des jüd. Friedhofes reichen bis etwa 1570 zurück. Alte Grabsteine mit jüd. Schriften wurden auch im Dorfe K o b 1 i t z gefunden und zum Teil in die Häuser eingemauert, andere auf den Friedhof in A. übertragen. Gebetbücher in A. trugen den Vermerk: „Nach den K. G. Koblitz und Auscha." Urkundliche Nachrichten liegen über das ganze 16. Jht. vor. .1523 vermachte der Jude Isak seinem Bruder Jakob sein Vermögen; 1529 ließ der Jude Mausche aus Tep-litz eine Schuld des Auschaer Tuchmachers Kasper einverleiben; 1530 trugen die Landeshauptleute dem Johann Sezyma von Ousti und auf Auscha, erblichem Vorschneider des Königreiches Böhmen, auf, daß er verfüge, daß der Jude Isak, sein Untertan, von der Verhaftung des Peter Brocensky aus Sulowitz ablasse; 1542 ließ der Jude Isak eine Schuld des Krziž einverleiben; im selben Jahre ließ der Jude Abraham ein Haus einantworten; 1547 wird der Jude Jochem in A. erwähnt; 1548 verkaufte der Jude Khywa, welcher anstatt seines Bruders Ko'lman erschienen war, ein Haus in der böhmischen Vorstadt, in welchem die Fleischerei betrieben wurde; 1552 kaufte der Jude Jochem ein Haus in der böhm. Vorstadt; 1555 wird der Jude Moyziss genannt; 1556 wird, dieser Jude Moyziss als Richter der J. G. angeführt; 1558 kaufte Jakob Moyziss das Haus des Simon Melzer; 1559 wurde der Garten dieses Jakob Moyziss ejngeantwortet. Er wiar also* eine begüterte Person in der -J. G.; 1564; Verkaufte Schmied Holey sein in der böhm. Vorstadt befindliches Haus neben Wenzel Henke und „dem langen Juden". Dieses Haus heißt noch heute „die Judenschmiede"; 1565 verkaufte Gallus Melzer sein Häuschen „neben dem Juden Kaiman dem Juden Jakob, dem Glaser"; 1567 verkaufte Mathes Sládek „das Haus neben der Steinmühle, gegenüber Neptalymo Hirsch dem Juden Isak"; 1568 verkaufte der Schuhmacher Walenta das Haus in der böhm.'Vorstadt dem Juden Khywa; als Khywa 1574 starb, verkauften seine Witwe Regina und sein Sohn Abel dieses Haus dem Bäcker Kasper Richter; 1569 wurde das Haus "„zwischen dem langen Juden und dem Juden Khywa" in der böhm. Vorstadt dem Johann Hauska verkauft; 1590 kaufte" der Prager Jude Mausche ein Haus in der böhm. Vorstadt2). ■ Die Sezyma besaßen die Herrschaft A. bis zum J. 1623. Unter ihnen blühte die durch die Hussitenstür- me arg mitgenommene Stadt wieder auf. Sie waren in ihren Anschauungen mäßig und duldsam, mehrere hatten ganz deutsche Frauen und sie förderten die Wiedereinwanderung deutscher Handwerker nach A. Den Juden waren sie gewogen und gestatteten z. B., daß sich der Jude Moses aus Rowensko' im J. 1608 in A. ansiedeln durfte. Er^gab ein Schock Groschen Bürgerrechtstaxe und wurde „Vorstädter Nachbar", d. h. Vorstadtbürger. Schon unter den Sezyma lassen 'sich die durch das noch zu erwäJbnende Familiengesetz festgestellten acht Judenfamilien für A. nachweisen. Dieses Familiengesetz enthält die Bestimmung, daß gleichzeitig nicht mehr als 8 Judenfamilien in der Stadt leben durften, welche ihre eigenen Judenhäuser in der böhm. Vorstadt bewohnen mußten. Diese 8 Familien waren Abraham, dessen Haus nicht näher bezeichnet ist; Khywá; sein Bruder Kaiman, dessen Haus in der böhm. Vorstadt „zwischen zwei Christerihäusern" lag; Jakub, welcher das Haus neben Kaiman hatte; er war der Richter der J. G.; Neptali Hirsch gegenüber der Steinmühle; Isak neben der Steinmühle; der „lange Jude" neben der Judenschmiede sowie Zalman oder Salomon. Da die J. G. 'damals keine Synagoge besaß, hielt sie nach mündlichen Überlieferungen ihren Gottesdienst im Hause des Neptali ab, von welchem berichtet wird, daß dieses Haus anläßlich der Feier des Laubhüttenfestes durch Unvorsichtigkeit fast in Brand geraten wäre. Die Sezyma schlössen sich im J. 1618 der Bewegung an, welche zum Präger Fenstersturze und zur Schlacht auf dem Weißen Berge am 8. November 1620 führte. Wie so viele andere wurden auch sie ihrer Güter für verlustig erklärt und die Herrschaft A. wurde vom Kaiser dem Orden der Jesuiten vom St. Klement in der Altstadt Prag geschenkt8). Dadurch erhielten die Juden in A. eine geistliche Obrigkeit und sie mögen anfangs imimerhin mit einiger Besorgnis ihrer weiteren Zukunft entgegen gesehen haben. Übten doch die Je: suiten die Zensur über alle hebräischen Bücher aus, war doch berichtet worden, daß sie die Juden verpflichtet hätten, jedp Woche einmal eine christl. Predigt zu hören und daß die Judenknaben zu gewissen Zeiten das Jesuitenkollegium besuchen mußten4). Doch waren die Befürchtungen der Juden in A. gruncL-los gewesen. Die Jesuiten zeigten sich als gute Organisatoren ihrer Besitzungen, sie hoben die Wirtschaft und besonders den Hopfenbau, und es konnte in den alten Urkunden ícein Fall gefunden werden, daß sie die Juden irgendwo auf ihrer Herrschaft ungerecht bedrückt hätten. Die Rektoren des Prager wie auch des Leitmeritzer Kollegiums als Obrigkeit der Auschaer J. G. gaben ihnen in Durchführung der kaisl. Privilegien Ferd. II. u. Ferd. III. am 9. August 1649 ein aus 18. Artikeln bestehendes Privileg, dessen Bestimmun- 13